Vielleicht hat der ein oder andere mitbekommen, das ich nun schon die 3. Saison in Portland bin. Allerdings in diesem Jahr zum ersten mal als Trainerin. Vor 3 Jahren, als es hieß, dass ich als Torhüterin für einen Saison nach Portland gehe, wurde ich mit fragenden „wo oder was ist denn Portland“-Gesichtern angeschaut. Meine Antwort war dann immer, ja Portland in Oregon – an der Westküste der USA, in der Nähe von Seattle und von Vancouver in Kanada. Aber um ehrlich zu sein, wirklich mehr wusste ich bis dato auch nicht. Natürlich habe ich mich vorher online über Portland und Oregon informiert und wunderschöne Fotos von der traumhaften Landschaft in und um Portland finden können, aber Fotos sind Fotos und live sieht es dann ja oftmals anders aus. (Ja, ja die guten Fotofilter :))
Ich wurde eines Besseren belehrt. Schon vor 3 Jahren habe ich wunderschöne Ecken in und um Portland entdeckt. Aber damals war ich ja noch „neu“ in der Stadt und musste mich erst einmal orientieren. Da schaut man sich natürlich als aller erstes die typischen Touristen Ausflugziele an. Die ja auch wunderschön sind. (Darüber habe ich auch hier auf meinem Blog berichtet.)
Dieses Jahr habe ich mir aber vorgenommen noch mehr zu entdecken. Weg von den typischen Ausflugzielen, rein in die Natur. Ziel: Mindestens eine Wanderung pro Woche. Bis her läuft es (sich) ganz gut – im wahrsten Sinne
Nicht nur, dass Oregon für seine Kaffee-, Bier- und Essens-Kultur bekannt ist, sondern auch für die unzähligen Wanderwege in einer traumhaften Natur. Oregon ist ein Wasserfall Mekka. Ich konnte bisher nicht rausbekommen wie viele Wasserfälle es gibt – aber es sind bestimmt tausende. Natürlich sind nicht alle zu Fuß gut zu erreichen, aber es gibt wunderbare Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Meine erste Tour die ich für euch herausgesucht habe ist der beeindruckende „Trail of Ten Falls“. Bei dieser Wanderung, die einfach zu laufen ist, kann man bis zu 10 Wasserfälle und eine unbeschreibliche Natur sehen. Der Silver Falls State Park ist in 1,5 Stunden mit dem Auto von Portland aus zu erreichen. Er ist mit über 36 km² der größte State Park in Oregon.
Wie es sich für einen State Park gehört, ist alles gepflegt, gut beschildert, es gibt Toiletten, BBQ Plätze und einem Campingplatz. Im Sommer kann man auch im Silver Creek Fluss baden, und seine Wanderfüße abkühlen.
Der State Park liegt am Cascade Mountain auf einer Höhe von 300 bis 670 Metern. Die Wanderung dauert, je nachdem wie viele Pausen man macht und natürlich Fotos :), ungefähr 2 Stunden. Das Schöne bei dieser Wanderung ist, das man einen Rundweg abläuft. So verpasst man keinen der Wasserfälle und kann sich nicht verlaufen
Hier schön zu sehen:
Ich habe allerdings nicht alle Wasserfälle sehen können, da ich nur eine gute Stunde Zeit für die Wanderung hatte. Es gibt, für alle die keine Zeit oder keine Lust auf die komplette Route haben, eine Abkürzung. Dann sieht man nur 4 der 10 Wasserfälle, aber es ist trotzdem ein Erlebnis. In ein paar Wochen, werde ich dann auf jeden Fall noch die ganze Tour machen.
Durch die vielen Wassermassen (ja, man wird zum Teil auch nass) fühlt man sich schnell, als wäre man in einem Regenwald. Nur, dass es hier keine giftigen Tiere gibt… wobei, immer mal wieder habe ich eine Garter Snake, eine Strumpfbandnatter, aus dem Gebüsch kommen sehen. Zum Glück gehört diese Schlage zu den netten, „ungefährlichen“ Schlangenarten. Trotzdem erschrecke ich mich immer wieder aufs Neue, wenn eine aus dem Gebüsch „rausspringt“.
Los geht die Wanderung bei den Upper North Falls. Ein Wasserfall der ca. 20 Meter lang ist und über eine Klippe in den Silver Creek Fluss rein rast. Ja, rein rast, denn ich bin immer wieder beeindruckt, welch eine Wucht die Wasserfälle haben. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich unter einem Wasserfall durchlaufen, was auch ziemlich beeindruckend war.
Über einen schmalen Weg, der in die Felsen reingesprengt worden ist, läuft man entlang der Steilklippe, unter dem Wasserfall hindurch.
Danach gelangt man, nach einem kurzen Fußmarsch zu den Winter Falls. Diese müssen wohl besonders im Winter beeindruckend sein, da das Wasser während es vom Hang herunter läuft, einfriert. Dadurch dass ich im Sommer hier war, kann ich euch leider nur das folgende Bild zeigen.
Von den Winter Falls geht es weiter, eine steile Treppe hinunter (oh weh, runter heißt natürlich auch wieder hoch laufen zu müssen ), über eine Brücke zu den Twin Falls. Die Twin Falls heißen deswegen so, weil hier zwei Wasserfälle zu einem großen Wasserfall verschmelzen.
Nach dem ganzen treppauf und treppab, heißt es erst einmal Pause machen und den wunderschönen Ausblick genießen.
Das Dchöne in den State Parks ist, dass es überall kleine Rastplätze mit Sitzgelegenheiten gibt. Nur die Snacks muss man natürlich selbst mitbringen. Wie vielleicht von vielen anders erwartet, gibt es hier im Wald keinen Starbucks an jeder Ecke…
Nach einer kurzen Erholung geht es, natürlich nicht anders zu erwarten, steil bergauf. Allerdings nur dann, wenn man die Abkürzung läuft. Quasi als Bestrafung, weil man die anderen Wasserfälle verpasst… Oben auf dem Gipfel angekommen, sieht man die North Falls, da er, wie der Name schon verrät im Norden des State Parks entspringt. Auch hier wurde wieder ein Weg in die Felswand gesprengt, damit man unter dem Wasserfall durchlaufen kann. Dort wird man dann wirklich richtig nass. Aber nach dem Aufstieg, tut eine Abkühlung immer gut. Von den North Falls führt ein kleiner Weg zurück zum Ausgangspunkt den Upper North Falls. Von dort aus dann weiter richtig Fluss zum nochmaligen Abkühlen.
Ich kann euch diese Wanderung wirklich sehr empfehlen. Der State Park ist an den Wochenenden immer gut besucht, aber wer einen längeren Aufenthalt in Oregon hat, kann sich auch unter der Woche ein paar Stunden Zeit für den Trail nehmen. Natürlich gibt es in Oregon nicht nur Wasserfälle und Wanderungen, sondern auch noch andere schöne Sachen zu entdecken.
Unter anderem Wein. Wer sich von Portland aus in Richtung Süden aufmacht, wird feststellen, dass auch hier Wein wächst, und zwar ein ziemlich leckerer. Ja, ich war auch etwas überrascht, da ich vorher noch nie etwas von Wein aus Oregon gehört habe. Liegt daran, dass die Winzer momentan fast nur für den US-amerikanischen Markt produzieren und zum Teil auch nur in ganz kleinen Mengen. Das Willamette Valley ist mit 13 500 Quadratkilometern das größte Anbaugebiet in Oregon, mit über 300 Weingütern.
Fast jedes der Weingüter bietet natürlich auch ein Wine Tasting an. Ich kenne mich ehrlich gesagt mit Wein (noch) nicht so gut aus, aber ich liebe die Landschaft und die tolle Atmosphäre in den Weingütern. Eines meiner Lieblings-Weingüter ist „Penner-Ash“. Hier kann man wunderbar das schöne Wetter – wenn es denn mal nicht regnet, was in Portland immer mal wieder vorkommt – und den Blick genießen. Wobei man das eigentlich überall im Willamette Valley kann
Wer Zeit mitbringt sollte auf jeden Fall eine Rundfahrt durch das Valley machen. Wenn ihr diese wunderschöne Natur, den Wein und noch vieles mehr auch einmal bewundern und entdecken möchtet, kenne ich eine gute Reiseagentur die euch gerne weiterhilft
Viele Grüße aus Portland und bis bald,
Natze